- Lunda
- Lụnda,Balụnda, Bantuvolk im Süden der Demokratischen Republik Kongo, Nordostangola und Nordwestsambia. Die über 2 Mio. Lunda leben als Waldlandbauern (Maniokanbau) in Dörfern mit bienenkorbförmigen Hütten. Der künstlerische Stil der Lunda ist stark vom Erbe der Luba geprägt; dies äußert sich in einer betonten Ruhe und Ausgeglichenheit der Masken und der Figuren, die häufig einen breiten bandartigen Kopfputz tragen. - Die Sprache der Lunda, das Lunda,ist eine Bantusprache.Um 1600 entstand westlich des Staates der Luba, nach mündlicher Überlieferung unter Ilunga Kibinda, einem Verwandten des Königs von Luba, das Reich der Lunda, ein sakrales Königtum. Sein Nachfolger Mwata Yamvo (ursprünglich »Herr der Schlange«) festigte die Struktur des Reiches und eroberte weitere Gebiete, v. a. im Norden. Die in der Folgezeit in Angola gegründeten Reiche blieben jedoch vom »Mwata Yamvo« (nun Bezeichnung für den erblichen Herrschertitel) abhängig. Zwischen 1680 und 1740 dehnte sich das Reich in südliche und östliche Richtung weiter aus. Nach 1850 unterwarfen die Chokwe große Gebiete der Lunda in Angola, um schließlich 1885 das Kerngebiet der Lunda anzugreifen und zu besetzen. Die Chokwe konnten zwar 1898 vertrieben werden, doch der beginnende Einmarsch der Truppen des belgischen Königs Leopold II. aus dem »Unabhängigen Kongostaat« (heute Demokratische Republik Kongo) im gleichen Jahr leitete das Ende des Lundareiches ein.C. M. N. White: A Lunda-English vocabulary (London 1957).
Universal-Lexikon. 2012.